Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung haben diese Woche Dienstag das Hochschulförderprogramm „Potenziale strategisch entfalten“ mit einer großen Kick-off-Veranstaltung im Schloss Herrenhausen in Hannover gestartet.
Wissenschaftsjournalist Dr. Jan-Martin Wiarda moderierte das Treffen, bei dem es um die Entwicklung der niedersächsischen Hochschulen ging. Die Eröffnungsrede hielt Wissenschaftsminister Falko Mohrs, der die Hochschulen als Innovationstreiber bezeichnete, die das Land als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort benötige. Prof. Dr. Jutta Almendinger, die Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN), hielt den Impulsvortrag.
Anschließend gab es 3 Runden Podiumsdiskussion. Zu einer der Runden war HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy auf das Podium eingeladen. Am vergangenen Freitag hatte Minister Mohrs im Rahmen einer Pressekonferenz in Hannover die Hochschulen vorgestellt, die bei der „bisher größten Förderinitiative in der Geschichte des Landes Niedersachsen“ erfolgreich waren.
Die HAWK ist ganz vorne dabei:
Sie konnte ein international besetztes Gremium von ihrer „Vision 2050“ überzeugen und wird über die nächsten 5 Jahre mit 14 Millionen Euro gefördert. Der Förderantrag der HAWK steht unter der vollständigen Überschrift „Vision 2050: ein Vierteljahrhundert Innovation für Gesundheit, Green Tech und Bildung.“ Hiermit gehört der Antrag der HAWK zu den 2 besten Anträgen in Niedersachsen. Nur die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die HAWK haben eine 100-Prozent-Förderung und die volle Punktzahl von 100 bekommen. So konnte die HAWK die für sie maximal mögliche Fördersumme voll ausschöpfen, welche abhängig von der Größe und Ausrichtung der jeweiligen Hochschule war. Insgesamt stellen das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung den niedersächsischen Universitäten und Hochschulen mit dem Programm rund 265 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem gemeinsamen Förderprogramm „zukunft.niedersachsen“.
Eine Expert*innenrunde, bestehend aus Vertreter*innen des Wissenschaftsministeriums, der VolkswagenStiftung und europäischen Fachleuten, hatte die Anträge begutachtet und bewertet. Ziel des Programmes „Potenziale strategisch entfalten“ ist es, dass die Hochschulen, aufbauend auf der Potenzialanalyse der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen und der aktuellen Hochschulentwicklungsplanung, eigene strategische Entwicklungsziele definieren, die sie zukunftsfähig aufstellen, und diese umzusetzen. HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy betont: „Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg. Es ist gut und richtungweisend, dass die Förderung uns ermöglichen wird, zentral unterstützt, zukünftig noch mehr in interdisziplinären Teams fächerübergreifend an Problemlösungen und Innovationen zu arbeiten.“ Der Präsident hebt den besonderen Teamgedanken bei der Erstellung des Antrags durch HAWK-Vizepräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Viöl hervor: „Dieser Antrag ist in dieser Qualität nur durch die hervorragende Zusammenarbeit und den Kenntnisreichtum aller Beteiligten möglich geworden.“
Zum Teamgedanken des Antrags passt es dann ebenfalls, dass auch die gemeinsame Vorstellung des Antrags durch die Präsidiumsmitglieder offenbar zum Erfolg beigetragen hat, denn in der Zusammenfassung der Gutachtendenergebnisse betont das Gremium, dass auch die Präsentation der Bewerbung als Team besonders positiv gewesen sei und dass es „sehr überzeugend war, dass jedes Teammitglied mit erheblichem Fachwissen beigetragen habe“. Vizepräsident Viöl, der den Antrag federführend mit einer Gruppe von rund 35 Mitarbeitenden, insbesondere Jan Hluschi und Dr. Lars ten Bosch, entworfen und ausgearbeitet hat, hatte den HAWK-Antrag im November 2024 dem Gutachtendengremium vorgestellt. Jede Hochschule hatte 5 Minuten Zeit. Dafür hat die HAWK eine ungewöhnliche und kreative Form gewählt: Wolfgang Viöl hatte den Antrag mithilfe von Robin Adlung, einem Gestaltungsstudenten aus dem Bereich Motion Design, in Form von 4 Comic-Clips visualisiert. Anschließend ging es eine dreiviertel Stunde um die Inhalte und Fragen zum jeweiligen Antrag. Antrags- und Vortragssprache war Englisch. „Herzstück unseres Antrages ist der Aufbau einer KI-gestützten hochfunktionalen und zukunftsorientierten digitalen Infrastruktur, welche auf alle Teilbereiche unserer Hochschule, wie die Lehre sowie Forschung und Transfer gleich-ermaßen einwirkt.“
Neben den diversen KI-gestützten Unterstützungsangeboten werden an der HAWK, 3 interdisziplinär arbeitende Zukunftslabore entstehen. Hier sollen fachübergreifend über Expert*innenteams Forschungs-, Entwicklungs- und Transferprojekte in den zukunftsrelevanten Bereichen Gesundheit, Green Engineering und Bildung vorangetrieben werden. Das sind die Gebiete, in denen die HAWK besonders stark ist.“ „Die Expert*innen werden diese Ergebnisse in die Lehre hineintragen und gleichzeitig die Studierenden anleiten, die neue Infrastruktur für ihr Studium und ihr späteres Berufsleben zu nutzen“, sagt Vizepräsidentin Prof. Katja Scholz-Bürig. Und natürlich freut sich die Hochschule über die finanziellen Möglichkeiten.
Dr. Anne Faber, Hauptberufliche Vizepräsidentin, dazu: „Wir können durch die Förderung jetzt eine innovative, nachhaltige Struktur für wichtige Vorhaben aufbauen, was uns ansonsten aufgrund der überschaubaren finanziellen Aufwüchse im Globalbudget nicht möglich gewesen wäre.“ Die Welt verändert sich zunehmend rasanter. Wichtige Bereiche des täglichen Lebens wie Gesundheit, Bildung, Arbeit und Umwelt sind bereits einem enormen Veränderungsdruck ausgesetzt, der sich zunehmend beschleunigt.
Die HAWK ist davon überzeugt, dass diesen Veränderungen auch immense Chancen innewohnen, man diese jedoch frühzeitig adressieren muss. So verändern sich zwar die genannten Bereiche immer schneller, jedoch sind hiermit verknüpfte Prozesse und deren Umsetzung – zum Beispiel in der Prävention, der ökologischen Technologieentwicklung und der Bildungsinnovation – eher mittel- bis langfristige Entwicklungen, welche einen entsprechenden Vorlauf benötigen. Eine Lösungsmöglichkeit, um diese besonderen Herausforderungen zu adressieren, sieht die HAWK in dem Einsatz von generativer KI und dem Aufbau der geplanten nachhaltigen Struktur aus einem vernetzenden Advanced Innovation Network (AIN) und den 3 zukunftsorientiert arbeitenden Capability Labs (CapLabs).